Innovationen aus Quakenbrück gegen Mikroplastikverschmutzung in den Meeren

Man schätzt, dass sich 15 bis 51 Billionen Mikroplastikpartikel in den Ozeanen ansammeln. Jährlich gelangen schätzungsweise 219 000 Tonnen Mikroplastik aus Europa ins Meer - oft durch flüssiges Mikroplastik aus Kosmetika. Die Risiken für die Umwelt und die menschliche Gesundheit sind enorm. Das Start-up-Unternehmen BIOWEG aus Quakenbrück arbeitet an einer Lösung für dieses Problem. An seinem neuen Standort entwickelt das Unternehmen mikrobielle Cellulose als Ersatz für flüssiges Mikroplastik. Die WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land hat das Projekt mit einer Innovationsberatung unterstützt und unter anderem mit dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) und dem Beratungsunternehmen MCON initiiert.

"Zahnpasta, Kosmetika, Mikroplastik sind fast überall und schädigen die Umwelt. Als Wissenschaftler haben wir uns gefragt, wie wir dieses Problem lösen können. Wir müssen das Rad schließen", erklärt Dr. Prateek Mahalwar, Gründer des Start-ups. BIOWEG stellt biobasierte Zellulose aus Bakterien her, die als Ersatz für flüssiges Mikroplastik dient. "Der erste Kontakt mit WIGOS fand im November 2020 statt. Wir waren von dem Projekt überzeugt und haben das Kooperationsprojekt mit unserem Innovationsberater Dr. Daniel Kipp von MCON Dieter Meyer Consulting begleitet. Wir freuen uns sehr, dass dieses Projekt so erfolgreich läuft", sagte Robert Kampmann vom WIGOS-Unternehmensservice beim Besuch der neuen BIOWEG-Räumlichkeiten in Quakenbrück.

Der gebürtige Inder Dr. Prateek Mahalwar studierte am Max-Planck-Institut in Tübingen. Gemeinsam mit den beiden indischen Kommilitonen Dr. Yogesh Sonavane und Srinivas Karuturi gründete Dr. Prateek Mahalwar 2019 das wissenschaftsbasierte Biotechnologie-Unternehmen unter dem Namen Cellulosic Technologies. Der 2021 eingeführte Name BIOWEG spiegele die Philosophie des Unternehmens wider, so der Wissenschaftler, der hauptsächlich auf Englisch kommuniziert: "Way to bio. BIOWEG. Auf diese Weise positionieren wir uns als Förderer einer sauberen und nachhaltigen Umwelt." Auch zwei Business Angels, die das Unternehmen finanziell unterstützen, haben das Potenzial des Start-ups erkannt.

Nach einem Aufenthalt in Delft und der Aussicht, in den Niederlanden zu arbeiten, wurde die Wissenschaftlerin von Alexander Märdian, Leiter des Innovation Hub Networks, DIL Technologie GmbH, an das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) in Quakenbrück eingeladen. "Wir waren begeistert von den Möglichkeiten am DIL und der Zusammenarbeit mit anderen Experten und Wissenschaftlern. Das DIL ist auch der Grund, warum viele innovative Unternehmen und Wissenschaftler nach Quakenbrück kommen. Wir haben uns sehr willkommen gefühlt", betonte Dr. Prateek Mahalwar. "In ganz Europa gibt es nicht so viele Möglichkeiten wie hier, vor allem im Hightech-Lebensmittelbereich. Wir sind international vernetzt", erklärte Alexander Märdian.

Als der BIQ Wirtschafts- und Innovationspark ein Angebot für die Ansiedlung vorlegte, fiel die Entscheidung zugunsten des Technologie- und Gründerzentrums im nördlichen Landkreis Osnabrück. "Wir konnten dem jungen Unternehmen maßgeschneiderte Räumlichkeiten in einem attraktiven Umfeld anbieten. Durch die Nähe zum DIL haben wir viele hochqualifizierte Menschen aus der ganzen Welt. Das DIL ist Motor und Ideengeber für das BIQ, das inzwischen zu 100 Prozent ausgebucht ist", betonte Franz-Georg Gramann, Geschäftsführer des BIQ Business- und Innovationsparks Quakenbrück. Die Atmosphäre ist international: "In Quakenbrück leben Menschen aus 80 Ländern", so Gramann.

Mit der Ansiedlung des BIOWEG wird die Region um weitere Nationalitäten bereichert, wie der BIOWEG-Gründer schmunzelnd berichtet: "Wir haben eine internationale Belegschaft. Unsere zehn Mitarbeiter haben sieben verschiedene Nationalitäten. Alle leben in Quakenbrück." Das BIQ half bei der Wohnungssuche. Bioweg mit Sitz in Quakenbrück will Mikroplastik durch biobasierte Materialien ersetzen und damit die Kosmetik-, Lebensmittel- und Verpackungsindustrie revolutionieren: "Unsere Mission ist es, das Leben von Milliarden von Menschen zu verbessern, eine nachhaltige und saubere Zukunft aufzubauen und industrielle Probleme durch Bio-Innovationen zu lösen", betonte Dr. Prateek Mahalwar.

Eine Antwort hinterlassen

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * gekennzeichnet